Heute

 

Leere füllt das Haupt,

welchem der Verstand geraubt;

die Idee, sie flieht von hinnen,

da hilft kein Denken und kein Sinnen!

Die Sprach, sie ist verschmutzt,

da man Fremdwort gern benutzt.

 

Der Worte macht man gerne viel,

und kommt doch zu keinem Ziel.

Auch spricht man alle Zeit,

daß zum Jokus man stets bereit.

Anstand und frohgemuter Gruß,

ward abgeschafft, zum Verdruß.

 

Es gilt das Wort nicht mehr,

die Lüg, man liebt sie sehr.

Hab und Gut man arg begehrt,

Bescheidenheit, man denkt, sei verkehrt.

Unrecht zu Recht sich wandelt,

mit falsch Gewicht man gerne handelt.

 

Die Kultur, sie ist ersetzlich,

mannigfaltig, fremd und verletzlich.

Der Wahn ist groß, der Torheit viel -

der Mensch der bangt, es flieht das Ziel.

In tumber Wollust und sinnentleert,

treibt man munter, was grundverkehrt.

 

Gern man vergißt, wie einst es war -

treibts ärger noch, von Jahr zu Jahr!

Gestern ist ja lang schon her,

und gilt drum heute nimmermehr.

Man ruht mit Angst und Sorgen;

ach, wär doch schon Morgen.


 

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