Der Wurm


 

Der Wurm ist ein sonderbares Tier,

begegnet meist in der Erde dir;

er hat gar keine Knochen,

kommt auf dem Bauch dahergekrochen.

Vorn und hinten, da ist er gleich,

von der Konsistenz her, eher weich.

Er hat keine Arm' und keine Beine,

verbirgt sich gern unter kühlem Steine.

 

Er ist glitschig und auch lang,

ihn anzufassen macht etwas bang!

Für Fische ist er eine Leckerspeise,

auch für Amsel, Drossel und die Meise.

Schmackhaft find' ihn der Buschneger auch,

findet jenen unter manchem Strauch.

Der Wurm ist nicht Mann noch Weib -

und ist doch beides in einem Leib!

 

Manchen plagt er als Parasit,

ißt und trinkt beim Wirte mit.

Im Gedärm er auch gut wohnen kann,

man spricht von ihm, vom Bandwurm dann.

Bei Regen man ihn auch oft findet,

weil er sich da gern am Boden windet.

Der Wurm kann auch ein Menschlein sein -

mickrig, schwach und von Gestalt recht klein.

 

Jeder der solch ein Würmlein findet,

kann betrachten, wie es sich windet.

Zwar hat der Wurm keine Augen nicht,

find' sein' Weg aber ohne Licht!

Durch Wühlen lockert den Boden er -

den Gärtner, den freut das sehr!

Wühlt im Boden er, ist's einerlei;

sticht man mit dem Spaten ihn, hat man zwei.

 

Fürwahr, er ist ein seltsam Wesen,

und ist dies immer schon gewesen.


 

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