Die Unwucht


 

Ein garstig' Ding ist wohl die Unwucht,

wenn man jäh von dieser heimgesucht!

Den einen plagt sie in des Rades Rund,

und tut diesem durch leichtes eiern kund,

daß sie emsig tätig sei,

bevor sie treibt das Rad entzwei.

 

Auch bemerkt man sie hin und wieder,

durch leichtes auf und nieder.

Dem andern das Sägen sie verleidet,

wenn unkommod die Säge schneidet.

Und beim Schleifen es gefährlich ist,

wenn sie an rundem Steine frißt:

 

mit lautem Knall, springt die Scheib' entzwei,

mit dem Schleifen ist's vorerst vorbei!

Auch in des Motors Gehäuse,

sorgt mitunter sie, für Geräusche -

wenn der Monteur hier nicht Obacht hat,

zertreibt's ihm manch gezähntes Rad.

 

Groß ist der Schaden nun,

durch der Unwucht schädlich' Tun.

An der Nocke Rund sie jedenfalls zu loben sei,

lenkt und steuert sie damit doch mancherlei.

Wirkt sie im Gemüt jedoch am Tage,

hat sie zur Folg', daß man des Nachts verzage.

 

Man verbringt die halbe Nacht mit Sinnen,

und morgens flieht der Gedank' von hinnen.

Unleidlich, geht man einher,

Unwucht, plagt die Seele schwer -

drum sei man stets drauf bedacht,

daß man nur runde Sachen macht!


 

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