Der Wind


 

Gern bläst er pfeifend um das Haus,

wächst mitunter sich zum Sturme aus.

Wenn Dächer fort er heben kann,

so spricht man gern, vom Orkan.

Streicht lau er über die Wiese,

nennt man ihn nur eine Brise.

 

Auch Arbeit in der Mühl' er kann verrichten,

doch so manches Schiff er tat vernichten!

Die Drachen, die hebt gar lustig er empor,

man bänd' sie nur an die Schnur zuvor.

In des Kamines Röhre pfeift oft er hui,

wenn des Mägdleins Rock er bauscht, man denke pfui.

 

Herren bläst er gern den Hut vom Kopf,

zerzaust der Dam' den frisierten Schopf.

Streicht jedoch aus dem Kreuze er,

mal laut, mal leis kommt er daher,

spricht jedermann weh und ach -

stinken tät er, dieser Krach!

 

Ein Zeichen von Gesundheit er sei -

doch riecht man ihn, erhebt sich laut Geschrei;

Tät manchem auch das Beinkleid flattern,

so läßt er ihn doch frohen Mutes knattern.

Was selber einem Erleicht'rung schafft,

bei and'ren man es gerne straft.

 

Der eine verzieht genußvoll das Gesicht,

der and're, der läßt es merken nicht.

So geht es oft, wenn der Auspuff dröhnt,

und dem Nebenmann, den Haarschopf fönt.

Doch wehen muß er so oder so -

in der Hose, oder auf dem Klo.


 

 

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