Der Musikus


 

Hat ein Musikus helle Momente,

sitzt er inmitten seiner Instrumente.

Tut er diese blasen, zupfen, schlagen,

kann mancher dies nur schwer ertragen.

Tut besser er sie blasen, zupfen schlagen,

verschafft' s ihm ein Wohlbehagen.

 

Geht's ihm jedoch nicht von der Hand,

raubt's ihm gar schnell den Verstand;

dann schimpft lauten Halses er,

und wift im Raum umher,

was einst er für teuer Geld erstand -

schleudert's mit Verdruß an die Wand!

 

Der Instrumentenbauer mag's wohl richten,

der Musikus vermag's mitnichten.

Doch klingt's dann wohl, fein und gut,

ging er gern herum mit dem Hut;

allein, es fehlt der Mut dazu,

daß solches er im Ernste tu'.

 

Wollt' sein Spiel auch keiner hören,

so tät' er sich doch selbst betören,

mit Melodeien aus lang vergang'nen Tagen,

wie man sie heut' nimmer kann vertragen.

So tut er sich bescheiden,

und offnes Spiel stets vermeiden.

 

Auf daß niemand seines Übens hör -

und er damit auch keinen stör.

Denn von solcher Art ist's mit dem Üben:

kann dies das geplagte Ohr auch trüben.

So ist's nun bestellt um den Musikus,

der uns einst bereit' den Hochgenuß.


 

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